„Reif für den Anfang – Zeit für Malerei“
Das Weinstraßenatelier präsentierte zu Saisonbeginn zwei Maler am Anfang ihres künstlerischen Weges. Diese „Neuentdeckungen“ sind Jan Blaschke, geboren 1977 in Schwetzingen und Ludwig Fellner, geboren 1917 in Dettenheim/Bayern.
Die in der Ausstellung gezeigten Gemälde haben die beiden Künstler im Alter von 33-35 Jahren (Fellner) bzw. 40 Jahren (Blaschke) gemalt. In diesem Alter gilt man nicht mehr als Nachwuchsmaler, als
junger Maler. Man steht vielmehr in der Mitte des Lebens, ist im besten Alter.
Sich für ein Leben als Maler zu entscheiden war für Ludwig Fellner eine mutige Entscheidung. Nach der vorausgegangenen landwirtschaftlichen Ausbildung und den Jahren als Soldat und in
Kriegsgefangenschaft war er nicht mehr sehr jung, hatte keine Zeit mehr zu verlieren. Kunst ist ein Luxusartikel. Es erforderte eine bewusste, reife Entscheidung sich darauf zu verlassen, dass das
eigene Talent, die eigene Kunst eine Lebensgrundlage bieten kann.
Malen erfordert eine Berufung. Beide Maler stehen in der Mitte ihres Lebens, sind im besten Alter, als sie sich fragen, was mache ich mit meinem Leben, was kann meinem Leben einen weitergehenden Sinn
geben.
So unterschiedlich die Gemälde von Jan Blaschke und Ludwig Fellner hinsichtlich Motiv und Technik im
ersten Augenblick erscheinen, so erkennbar sind die Parallelen der beiden Künstler, die den Weg zur Kunst voller Engagement und Begeisterung beschreiten.
Eröffnung der Ausstellung am 6.4.2019 mit Ortsvorsteherin Alexandra Schaupp, Oberbürgermeister Marc Weigel, Ulrike Fellner, Jan Blaschke (von links; Foto: Bernd Menck)
Die 1950 und in den Folgejahren entstandenen Gemälde des damals 33-35 Jahre alten Malers Ludwig Fellner verbinden kraftvoll technische Strukturen mit intensivem Naturerlebnis. Sie zeigen seine Entschlossenheit, den Weg des Künstlers fortzusetzen.
Die 2017 bis 2019 entstandenen Gemälde des 40-jährigen Hockenheimers Jan Blaschke sprühen voll Lebensfreude, Farbigkeit und Dynamik. Die Bilder beziehen eine innere, starke Belebung durch das spannungsreiche Setzen von Farbe und abstrakter Struktur.