Bei uns dichtet unser lieber Stammgast und Freund des Hauses Heribert Hansen!!
 

Zwei Jahre

Zwei Jahre Fellnerlos durch Corona

Doch nicht ohne Cor! 
Das Herz am rechten Fleck
Und Erika Köth im Ohr! 
 
Das schöne Ende dieser Straße
Links Malerei, rechts Operngesang
Ludwig Fellner und Erika Köth
Rechts die Koloratur, links der Farbenklang
 
Und wir, wir wandeln auf den Spuren
Es bleiben noch Erinnerungsstücke
Farbenfrohe Bilderwelten
Mozartsoper im Schallplattenglücke
 
Ich sitze mit Espresso auf der fellnerschen Terasse
Die Sonne scheint wie damals auf die Lebenden
Und mir deucht, nicht allzu lange
und auch wir werden zu Souvenir übergebenden
 
Doch schnell verscheuch ich die Gedanken
Die Käse Sahne Torte tröstet gut
Ich nehm noch einen Prosecco
Und zieh dem Schicksal eine Schnut
 
©Heribert Hansen 8.Mai 2022
 

Corona-Blues

Die Tassen leer, die Stühle hochgestellt
Kein Kuchen und auch nix Kultur
Was ist da bloß (nicht) los,
was ist das nur?
Kein kohlpechrabenschwarzer Tee
Oh, das tut weh!

 

Kein Gast, und keine Gästin,
Kein Bild voll Farbe oder Ton vom Klimperklotz
Geht das noch länger als jetzt grad?
Seht ihr, dass ich schon Heul und Wasser rotz?
Statt still genießen, Sekt und Erdbeerkuchen
hör ich alle nur noch leise fluchen
 

Vorbei das schöne Wir-Gefühl
Das Virus-Gefühl hat jetzt die Oberhand
Und nahm so manchen alten Opa
mit sich an der Sensenhand
Das Virus ist kein Mensch, kein Tier
Wir ziehn dir's Fellner über's Ohr
Verschwinde hier

 

Ich hoffe auf die Wiederkehr
der goldnen, alten Zeiten
Die werden kommen, irgendwann
Das wird niemand noch bestreiten
Dann feiern wir der Stunde Gunst
und laben uns an Mal- und Gaumenkunst !!

 

©Heribert Hansen 2020

 

Der schwarze Ostertee

Der Tee war schwarz
So schwarz wie nie
Wer hat den so gemacht?
War wohl ein richtiges Genie!

Ich führte jenen Tee
Begierig hin zum Munde
Da traf mich jäh der Schlag.
Gekommen war die letzte Stunde.

Ich schmeckte bittres Koffein,
Die Schwärze ließ sich nun erklären
Ich sprang vom Stuhle, schrie:
Wen ließ man so gewähren?

Aus süßen Mündern schallte es,
Der Fasolt wars, der hat's vergeigt
Der Fasolt hat es nicht gehört:
Er schweigt!

So machten wir ihn heimlich
Zum Schuldslamm, ja zum Sündenbocke
Und das am Tag
Des heilgen Rocke!

Doch hat er Glück gehabt
Da starb grad einer für der Menschen Sünden
Unmöglich heute
Einen Sündenbock zu finden

Drum lasst uns frohe locken!
Der Kuchen ist nicht trocken!
Der Gast ist aufgestanden, selig
Springt auf sein Rad und entschwindet fröhlig.

 

Traumatisierende Erlebnisse im Weinstrassenatelier

von Heribert Hansen am Ostersonntag 2019

 
Druckversion | Sitemap
© Ulrike Fellner